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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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WIEDERGELESEN: MEHR MEER GEHT NICHT – Klassikerrezension in der Buchkultur 220

June 25, 2025 Martin Pesl

Ernest Hemingway und sein liebenswertester Charakter: Viele halten „Der alte Mann und das Meer“ für den besten Text des Nobelpreisträgers. Eine bibliophile Neuausgabe taucht ihn in die Farben des Ozeans.

Die Natur. Auch vor siebzig Jahren – und weit davor – war ihre urwüchsige Kraft dem Menschen nur allzu bewusst. Sogar einer wie Ernest Hemingway, der die eigene Rauheit und Rücksichtslosigkeit kultivierte, hatte Respekt vor einem unbezwingbaren Riesen wie dem Ozean. Während seiner Zeit auf Kuba begab sich der Schriftsteller mit einem einheimischen Profi namens Carlos Gutierrez auf Fischfang. Seine Eindrücke verarbeitete er erst in der Reportage „Der Marlin. Ein Brief aus Kuba“ und später in der Novelle „Der alte Mann und das Meer“.

Wie Santiago, der friedliche alte Protagonist, hatten auch Hemingway und Gutierrez plötzlich einen Marlin an der Schnur, noch dazu einen ungeahnt gewaltigen. Ob das darauffolgende Gezerre durch die Karibik sich in Wirklichkeit so existenziell und poetisch ausnahm wie in der literarischen Beschreibung, werden wir nie erfahren. Die Zeichen zwischen Mensch und Natur standen damals jedenfalls noch eindeutig auf Kampf. Auch wenn der Marlin Santiago leid tut und sein Verhältnis zu dem namenlosen Numinosen deutlich freundschaftlicher ist als einst jenes zwischen Kapitän Ahab und Moby Dick, muss er ihn bekriegen. Normalerweise fährt er mit seinem jungen Freund Manolin hinaus, doch diesmal ist der alte Mann auf sich allein gestellt.

 Die 1953 Pulitzer-Preis-gekrönte Erzählung, deren schlichte Brillanz womöglich zudem den Ausschlag für die Verleihung des Nobelpreises an Hemingway im Jahr darauf gab, zählt zu seinen besten Texten. 2012 lieferte Werner Schmitz eine schlanke Neuübersetzung ins Deutsche, die nun in besonders schöner Verpackung erhältlich ist: Im bibliophilen Verlag arsEdition schmückt sie der Autor, Lektor, Verleger und Zeichner Jorghi Poll, bekannt nicht zuletzt durch dieBuchkultur-Cover, mit Bildern in Farben, die Lesende unmittelbar in die Pracht Kubas katapultieren. Poll nutzt das Beste aus den Welten Fotorealismus und Abstraktion, um Assoziationen des Textes visuell Wirklichkeit werden zu lassen.

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In Autor Tags Rezension, Literatur, Buchkultur

DIE SCHULDGEFÜHLE REISEN MIT – Romanrezension in der Buchkultur 220

June 25, 2025 Martin Pesl

Psychologische Dramen zwischen Tel Aviv und Nigeria im neuen Roman von Ayelet Gundar-Goshen

Es ist ein Unfall. Vom Balkon einer Wohnung in Tel Aviv fällt ein Hammer einem Teenager auf den Kopf. Der Junge ist tot. Ein Baby hat das Werkzeug hinuntergeworfen, das allerdings einem gerade in der Wohnung beschäftigten Arbeiter gehörte – einem Araber. Der Vater war arbeiten, die Mutter kurz unaufmerksam. Was für weitreichende Konsequenzen solch eine tragische Begebenheit haben kann, schildert die Bestseller-Autorin Ayelet Gundar-Goshen in ihrem neuen Roman „Ungebetene Gäste“: Der Arbeiter wird verhaftet und für einen Terroristen gehalten, sein Name in der Zeitung motiviert zu Racheaktionen. Das hammerwerfende Kind hat indes Albträume, der Vater nimmt einen fragwürdigen Job bei der nigerianischen Luftwaffe an und die Familie zieht nach Lagos. Doch die Schuldgefühle reisen mit.

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In Autor Tags Rezension, Literatur, Buchkultur

NICHT NUR KURZ GRANDIOS – Romanrezension in der Buchkultur 220

June 25, 2025 Martin Pesl

Ocean Vuongs zweiter Roman berührt als Feier des Außenseitertums.

Wir schreiben das Jahr 2009. Hai ist 19 und kurz davor, von der Brücke zu springen. Buchstäblich. Seiner vietnamesischen Mutter hat er erzählt, dass er in Boston Medizin studiert, dabei ist er immer noch hier, in East Gladness, Connecticut. Doch die litauische Immigrantin Grazina entdeckt den Unglücklichen rechtzeitig und holt ihn zu sich ins Haus. Die alte Dame leidet an fortschreitender Demenz, ihre letzte Pflegerin hat sich aus dem Staub gemacht. Kurzerhand zieht Hai bei ihr ein. Wenn die Pillen nicht wirken, improvisiert er für sie Szenen aus dem Krieg, in denen er sie als „Sergeant Pepper“ beschützt. Tagsüber arbeitet Hai in einem Fastfood-Lokal, wo er von einer bunten Wahlfamilie entzückender Außenseiter-Existenzen umgeben ist. Maureen etwa glaubt an die Echsenverschwörung, Sony an das Multiversum – nicht wirklich, aber die Fantasie scheint sie zu trösten wie Grazina das Kriegsspiel.

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In Autor Tags Rezension, Buchkultur, Literatur

RANG 1 – DAS THEATERMAGAZIN – Vorschau auf den Theatersommer Haag auf Deutschlandfunk Kultur

June 21, 2025 Martin Pesl

Leander Haußmann © Martin Thomas Pesl

Um nach Haag zu kommen, fährt man von Wien aus etwa eineinhalb Stunden mit der Bahn gen Westen. Dann ist man aber immer noch im Bundesland Niederösterreich.

Christian Dolezal: Die Stadt Haag trägt deshalb den Titel Stadt, weil sie eine Gerichtsbarkeit hat und sich deshalb so nennen darf, in Wirklichkeit ist es ein Dorf. Und es sind eigentlich viel größere Dörfer und kleine Städtlein in der Umgebung, aber Haag ist so eine kleine Theateroase und vielleicht ein bisschen ein Ort der Poesie geworden.

Sagt Schauspieler Christian Dolezal, seit 2016 Intendant des Theatersommers Haag. Für sein Festival hat Dolezal dieses Jahr einen großen Namen als Regisseur gewonnen: Leander Haußmann, 66. Der ehemalige Intendant des Bochumer Schauspielhauses und Schöpfer erfolgreicher Kinofilme wie „Herr Lehmann“ und „Sonnenallee“ hat unter Claus Peymann oft am Berliner Ensemble und danach im Hamburger Thalia Theater inszeniert. Und jetzt: Sommertheater am Dorf.

Leander Haußmann: Es ist eine außerordentliche Situation, die uns irgendwie so als, als Truppe oder als Ensemble zusammenschweißt, und ick komme aus dieser Ensemble-Tradition, also ich komm nicht so sehr aus der: Schauspieler an die Rampe und zehn Leute hinten, die dann den Chor bilden.

Molières „Eingebildeten Kranken“ hat Haußmann schon in einer eigenen Fassung inszeniert. Neu ist der bestimmte Artikel: „Die“ eingebildete Kranke spielt Ursula Strauss.

Ursula Strauss: Dass eine Frau sich das Recht herausnimmt, alle anderen herumzukommandieren und sich aus diesem Leben so rauszuziehen und mal selber dieser jammernde, der schwache Teil zu sein und um Hilfe zu ... nicht bitten, bitten tut sie ja nicht, sondern Hilfe einzufordern, das finde ich sehr spannend.

Haußmann: Im Leben jammern ja die Männer mehr, die Schmerzgrenze, die sie haben, ist geringer. Ich fand immer, dass irgendwie eine Frau als Hypochonder nochmal was ganz Besonderes ist. Also ne jammernde Frau kennen wir so nicht.

Weiterhören:

Rang 1 – Das Theatermagazin
Moderation: Janis El-Bira
Samstag, 21. Juni 2025, 14:05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur

In Autor, Sprecher Tags Theater, Sommer, Rang 1, Deutschlandfunk Kultur, Niederösterreich
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