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Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

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JUNG UND WILD? – Interview mit Felix Kammerer im Falter 4/23

January 25, 2023 Martin Pesl

© Heribert Corn

„Am schwierigsten ist es, wenn jemand sagt: Mach, was du willst!“

Er hat den Nachwuchs-Nestroy gewonnen und erobert Netflix und die Kinos in den USA. Am Burgtheater erklimmt Felix Kammerer jetzt den „Zauberberg“. Ein Gespräch über Emotionalität, Kopflastigkeit und eine internationale Karriere

Im Sommer 2020 saß Felix Kammerer zwei Wochen lang in einem Glaskubus in Litschau und las Bücher, als Teil des Isolationsprojekts „Bitte nicht berühren“ der Gruppe KollekTief. Burgschauspieler war Kammerer damals schon. Heute, Dezember 2022, sitzt der Wiener als Nestroy-Preisträger und angehender Filmstar in einem Probenraum im Arsenal. Neben der regen Ensembletätigkeit hat er die Hauptrolle in der Erich-Maria-Remarque-Verfilmung „Im Westen nichts Neues“ gespielt und eine Netflix-Serie mit Shawn Levy („Stranger Things“) abgedreht. Mit dem Falter sprach der 27-Jährige über den ungeliebten Status des jungen Wilden und über sein Prinzip, nichts über sein Privatleben preiszugeben, und die Neuproduktion „Der Zauberberg“, die im Burgtheater am 28. Jänner ihre Premiere erlebt.

Falter: Herr Kammerer, Sie kennen durch die Pressearbeit für den Film „Im Westen nichts Neues“ Masseninterviews mit zehn Fragenden binnen zehn Minuten. Wie ungewohnt erscheint Ihnen die Situation eines ausgedehnten Einzelgesprächs mit einem einzigen Interviewer?

Felix Kammerer: Es ist eine Ausnahme, so viel Zeit und Ruhe zu haben – wir sprechen hier im Anschluss an eine Probe im Probenraum, nicht in einem Hotelkonferenzzimmer, es ist schön analog. Ich habe aber festgestellt, dass man auch in sehr kurzer Zeit gute Gespräche führen kann. Diese Medienaufmerksamkeit im Rahmen von „Im Westen nichts Neues“ war respekteinflößend und gewöhnungsbedürftig. Aber nach einer gewissen Zeit lernt man, dass es nicht so anders ist als am Theater, nur knapper, effizienter und viel, viel mehr.

Aktuell proben Sie „Der Zauberberg“. Der Roman von Thomas Mann hat tausend Seiten. In der Bühnenfassung für die große Bühne des Burgtheaters spielen nur vier Leute mit. Wie funktioniert das?

Kammerer: Der Regisseur Bastian Kraft hat ein tolles Konzept gebaut. Wir alle teilen uns die Hauptperson Hans Castorp, die anderen Figuren, auch von uns vieren gespielt, werden vorher auf vierzehn Videos aufgezeichnet. Das hat Bastian ja schon öfter so gemacht, etwa in „Dorian Gray“, jetzt ist es einfach ein bisschen größer.

Die Interaktion mit vorgefertigten Videos schränkt das Live-Spiel auf der Bühne stark ein. Liegt Ihnen das strenge Korsett?

Kammerer: Ich mag es, wenn man auf der Bühne, ähnlich wie beim Sprechen von Lyrik im Versmaß, eine bestimmte Form einhalten muss, innerhalb derer man wiederum versucht, Freiheiten zu finden. Am schwierigsten ist es, wenn jemand sagt: Mach, was du willst!

Im „Zauberberg“ und „Im Westen nichts Neues“ geht es um den Ersten, in der Serie „All the Light We Cannot See“ um den Zweiten, in dem Stück „Reich des Todes“ um den Irakkrieg. Wollen Sie uns mit dieser Rollenwahl etwas sagen?

Meine Freunde fragen mich gerade eher, ob das Schicksal mir etwas sagen will. Ich habe mir die Stoffe nicht ausgesucht, und langsam habe ich das Thema Krieg auch künstlerisch abgefrühstückt. Traurigerweise verliert es aber auch nicht an Aktualität. Das bestätigt einen in der Beschäftigung damit, ernüchternd ist es trotzdem.

Sind Sie durch Ihre Arbeit Militärexperte geworden?

Kammerer: Zwangsläufig kenne ich mich durch die Beschäftigung mit den Kriegen in den verschiedenen Epochen sehr gut mit Waffensystemen, Taktiken, Truppenstärken, Propagandamechanismen aus. Aber auch emotional habe ich einen anderen Standpunkt als früher. Man liest in den Nachrichten, was wo wie vielen Leuten passiert ist. Diese Zahlen und Fakten rücken das Thema auf eine sehr sachliche Ebene, die zur Folge hat, dass es einen schnell nicht mehr tangiert. Ich hoffe, dass diese Kunstprodukte die Leute auf einer emotionalen Ebene abholen, wie das diese objektiven Schilderungen nicht können. Ein Film spricht die Seele an, sodass man ansatzweise spürt, was so eine Situation für die Betroffenen bedeutet. Im Ersten Weltkrieg wurden ganze Generationen zerstört, das passiert heute wieder.

Weiter im Falter 4/22

In Autor Tags Theater, Falter, Interview, Burgtheater, Film

FALTER-THEATERCHARTS 2022

December 21, 2022 Martin Pesl
In Autor Tags Charts, Falter, Theater

WUNSCH NACH REALITÄTSFERNE – Buchrezension in der Buchkultur 205

December 17, 2022 Martin Pesl

Der emeritierte Literaturprofessor Norbert Miller begleitet elf romantisch veranlagte Schriftsteller in deren Fantasiewelten.

„Alles ist Gold und Glanz und Herrlichkeit“, beschreibt Norbert Miller einmal die Perspektive eines Erzählers in der späten Prosa Edgar Allan Poes. So schön simpel geht es auf den übrigen der 888 Seiten im neuen Buch des 2006 emeritierten Professors für Literaturwissenschaft nicht zu. Ähnlich so manchem Alterswerk der vom heute 85-Jährigen über die letzten Dekaden gründlich untersuchten Dichter schweift Miller mächtig aus, wenn er „Die künstlichen Paradiese“ von E.T.A. Hoffmann und Charles Baudelaire (von dem der Titel entlehnt ist), Samuel Taylor Coleridge und Jean Paul, Stifter und Mörike, De Quincy und Nodier, Restif und Nerval besucht. In insgesamt elf Kapiteln erzählt Miller ihre Texte nach und ordnet sie historisch ein. Zwischen umfangsreichen Zitaten versetzt er sich in die Dichterseelen hinein.

Weiterlesen in der Buchkultur 205

In Autor Tags Literatur, Rezension, Buchkultur

LASST KUŠEJ UND SEIN TEAM ARBEITEN! – Kommentar im Falter 49/22

December 14, 2022 Martin Pesl

Martin Kušej © Susanne Hassler-Smith

Es läuft nicht rund am Burgtheater. Dennoch wäre es ein Fehler, Direktor Martin Kušej um eine zweite Amtszeit zu bringen

Die Direktion des Burgtheaters war ab der Spielzeit 2024/25 für fünf Jahre ausgeschrieben. Laut Auskunft des zuständigen Kulturstaatssekretariats haben sich insgesamt 15 Personen aus dem In- und Ausland beworben. Ende November lud die dem grünen Vizekanzler Werner Kogler unterstehende Staatssekretärin Andrea Mayer eine ausgewählte Runde an Personen zu ausführlichen Hearings. Um wen es sich dabei handelte, ist nicht bekannt. Man darf aber davon ausgehen, dass mit Martin Kušej wenigstens gesprochen wurde.

Der Kärntner Regisseur hat die künstlerische Leitung des Burgtheaters seit September 2019 inne. Er wurde im Sommer 2017 vom damaligen SPÖ-Kulturminister Thomas Drozda bestellt, also zwei Jahre vor seinem Amtsantritt. Das galt damals als knapp. Drozdas Nachnachnachnachfolgerin Andrea Mayer ist nun noch etwas später dran. Vor Weihnachten 2022 will sie verkünden, mit wem es ab 2024 weitergeht.

Ein Grund mehr, dass sie sich für Martin Kušej entscheiden sollte, obwohl der Amtsinhaber dem Vernehmen nach weder bei ihr sonderlich beliebt ist noch bei seiner Belegschaft und dem Publikum (die Auslastung betrug im Oktober 60 Prozent). Kušej propagierte eine Internationalisierung des Spielplans: ein grundsätzlich richtiges Konzept, das er aber bisher nicht überzeugend zu vermitteln vermochte.

Das Burgtheater ist jedenfalls aktuell die einzige große Bühne des Landes, auf der sich zumindest ein Bemühen um Diversität erkennen lässt. In den Augen von Nostalgikern beschädigt das den Glanz der Marke „Burgschauspieler“. Würde es den En­sem­ble­mit­gliedern gelingen, zusammenzuwachsen und einander zu Höchstleistungen zu pushen, wäre von diesem vermeintlichen Makel bald keine Rede mehr. Als der damals neue Direktor Claus Peymann 1986 aus Bochum Leute wie Gert Voss und Kirsten Dene an die Burg brachte, waren die auch verhasst, bis das Publikum feststellte, dass sie eigentlich ziemlich gut waren.

Der Kommentar ist noch nicht zu Ende. Weiterlesen im Falter 49/22

In Autor Tags Kommentar, Falter, Burgtheater, Theater, Kulturpolitik, Wien
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