• Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt
Menu

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

Street Address
Vienna
Phone Number

Your Custom Text Here

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

  • Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt

LESEN SIE ETWAS VERNÜNFTIGES! – Buchrezension in der Buchkultur 220

June 25, 2025 Martin Pesl

Zum Teil erstmals erschienen: Erzählungen von Maria Lazar

Es war das goldene Zeitalter des Detektivromans angloamerikanischer Prägung, in dem Maria Lazar ihre Kurzgeschichten schrieb. Die Texte der jüdischen Wienerin (1895–1948), verfasst in den düsteren Spätdreißigern und Vierzigern des vorigen Jahrhunderts und von Albert C. Eibl nun gesammelt herausgegeben, gehören selbst zwar nicht diesem Genre an, kokettieren aber spielerisch mit der Faszination, die es auslöste. „Lesen Sie etwas Vernünftiges!“, heißt es einmal, sprich: nicht diese elendigen Krimis. 31 Erzählungen fasst „Gedankenstrahlen“, viele davon ergötzen sich an einer so grotesken Versuchsanordnung wie die titelgebende erste: „Sehr geehrter Herr!“, heißt es da in einem Erpresserbrief. „Wie werden Sie nicht erschießen. ... Ohne uns der groben Materie bedienen zu müssen, sind wir imstande durch intensive Gedankenstrahlen zu töten.“ Andernorts stalkt eine ältliche Verkäuferin ihren Parfumvertreter, entdeckt ein Chefredakteur den Nachruf seiner Mitarbeiter auf sich selbst und treiben eine Ehemann und seine Frau ihre vermeintliche Gottesfurcht auf die Spitze.

Weiterlesen in der Buchkultur 220

In Autor Tags Literatur, Buchkultur

WIEDERGELESEN: MEHR MEER GEHT NICHT – Klassikerrezension in der Buchkultur 220

June 25, 2025 Martin Pesl

Ernest Hemingway und sein liebenswertester Charakter: Viele halten „Der alte Mann und das Meer“ für den besten Text des Nobelpreisträgers. Eine bibliophile Neuausgabe taucht ihn in die Farben des Ozeans.

Die Natur. Auch vor siebzig Jahren – und weit davor – war ihre urwüchsige Kraft dem Menschen nur allzu bewusst. Sogar einer wie Ernest Hemingway, der die eigene Rauheit und Rücksichtslosigkeit kultivierte, hatte Respekt vor einem unbezwingbaren Riesen wie dem Ozean. Während seiner Zeit auf Kuba begab sich der Schriftsteller mit einem einheimischen Profi namens Carlos Gutierrez auf Fischfang. Seine Eindrücke verarbeitete er erst in der Reportage „Der Marlin. Ein Brief aus Kuba“ und später in der Novelle „Der alte Mann und das Meer“.

Wie Santiago, der friedliche alte Protagonist, hatten auch Hemingway und Gutierrez plötzlich einen Marlin an der Schnur, noch dazu einen ungeahnt gewaltigen. Ob das darauffolgende Gezerre durch die Karibik sich in Wirklichkeit so existenziell und poetisch ausnahm wie in der literarischen Beschreibung, werden wir nie erfahren. Die Zeichen zwischen Mensch und Natur standen damals jedenfalls noch eindeutig auf Kampf. Auch wenn der Marlin Santiago leid tut und sein Verhältnis zu dem namenlosen Numinosen deutlich freundschaftlicher ist als einst jenes zwischen Kapitän Ahab und Moby Dick, muss er ihn bekriegen. Normalerweise fährt er mit seinem jungen Freund Manolin hinaus, doch diesmal ist der alte Mann auf sich allein gestellt.

 Die 1953 Pulitzer-Preis-gekrönte Erzählung, deren schlichte Brillanz womöglich zudem den Ausschlag für die Verleihung des Nobelpreises an Hemingway im Jahr darauf gab, zählt zu seinen besten Texten. 2012 lieferte Werner Schmitz eine schlanke Neuübersetzung ins Deutsche, die nun in besonders schöner Verpackung erhältlich ist: Im bibliophilen Verlag arsEdition schmückt sie der Autor, Lektor, Verleger und Zeichner Jorghi Poll, bekannt nicht zuletzt durch dieBuchkultur-Cover, mit Bildern in Farben, die Lesende unmittelbar in die Pracht Kubas katapultieren. Poll nutzt das Beste aus den Welten Fotorealismus und Abstraktion, um Assoziationen des Textes visuell Wirklichkeit werden zu lassen.

Weiterlesen in der Buchkultur 220

In Autor Tags Rezension, Literatur, Buchkultur

DIE SCHULDGEFÜHLE REISEN MIT – Romanrezension in der Buchkultur 220

June 25, 2025 Martin Pesl

Psychologische Dramen zwischen Tel Aviv und Nigeria im neuen Roman von Ayelet Gundar-Goshen

Es ist ein Unfall. Vom Balkon einer Wohnung in Tel Aviv fällt ein Hammer einem Teenager auf den Kopf. Der Junge ist tot. Ein Baby hat das Werkzeug hinuntergeworfen, das allerdings einem gerade in der Wohnung beschäftigten Arbeiter gehörte – einem Araber. Der Vater war arbeiten, die Mutter kurz unaufmerksam. Was für weitreichende Konsequenzen solch eine tragische Begebenheit haben kann, schildert die Bestseller-Autorin Ayelet Gundar-Goshen in ihrem neuen Roman „Ungebetene Gäste“: Der Arbeiter wird verhaftet und für einen Terroristen gehalten, sein Name in der Zeitung motiviert zu Racheaktionen. Das hammerwerfende Kind hat indes Albträume, der Vater nimmt einen fragwürdigen Job bei der nigerianischen Luftwaffe an und die Familie zieht nach Lagos. Doch die Schuldgefühle reisen mit.

Weiterlesen in der Buchkultur 220

In Autor Tags Rezension, Literatur, Buchkultur

NICHT NUR KURZ GRANDIOS – Romanrezension in der Buchkultur 220

June 25, 2025 Martin Pesl

Ocean Vuongs zweiter Roman berührt als Feier des Außenseitertums.

Wir schreiben das Jahr 2009. Hai ist 19 und kurz davor, von der Brücke zu springen. Buchstäblich. Seiner vietnamesischen Mutter hat er erzählt, dass er in Boston Medizin studiert, dabei ist er immer noch hier, in East Gladness, Connecticut. Doch die litauische Immigrantin Grazina entdeckt den Unglücklichen rechtzeitig und holt ihn zu sich ins Haus. Die alte Dame leidet an fortschreitender Demenz, ihre letzte Pflegerin hat sich aus dem Staub gemacht. Kurzerhand zieht Hai bei ihr ein. Wenn die Pillen nicht wirken, improvisiert er für sie Szenen aus dem Krieg, in denen er sie als „Sergeant Pepper“ beschützt. Tagsüber arbeitet Hai in einem Fastfood-Lokal, wo er von einer bunten Wahlfamilie entzückender Außenseiter-Existenzen umgeben ist. Maureen etwa glaubt an die Echsenverschwörung, Sony an das Multiversum – nicht wirklich, aber die Fantasie scheint sie zu trösten wie Grazina das Kriegsspiel.

Weiterlesen in der Buchkultur 220

In Autor Tags Rezension, Buchkultur, Literatur
Older Posts →

FILTER

Filtern nach Kategorie: Blog
Filtern nach Kategorie:
Filtern nach Kategorie: Übersetzer
Filtern nach Kategorie: Sprecher
Filtern nach Kategorie: Lektor
RSS Feed des Blogs abonnieren

Tags

  • Theater
  • Kritik
  • Falter
  • Wien
  • Festival
  • Nachtkritik
  • Buchkultur
  • Wiener Festwochen
  • Performance
  • Interview
  • Burgtheater
  • Deutschlandfunk Kultur
  • Rezension
  • Buch
  • Bericht
 


℗ © 2005–2016 Martin Thomas Pesl