• Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt
Menu

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

Street Address
Vienna
Phone Number

Your Custom Text Here

Martin Thomas Pesl – Autor, Übersetzer, Sprecher und Lektor

  • Aktuell
  • Blog
  • Autor
  • Übersetzer
  • Sprecher
  • Lektor
  • Kontakt

O BROTHER, WHERE ART THOU? – Romanrezension in der Buchkultur 222

October 13, 2025 Martin Pesl

Édouard Louis schreibt über seinen verstorbenen Bruder.

Mit kaum 22 Jahren erlangte Édouard Louis einen Welterfolg, als er in „Das Ende von Eddy“ schonungslos seine Kindheit und Jugend in einem queerfeindlichen, rassistischen Milieu aufarbeitete. Sein Halbbruder, das erfahren wir in Louis’ neuestem autofiktionalen Werk, drohte nach der Veröffentlichung, mit einem Baseballschlager nach Paris zu kommen und ihn totzuschlagen. Louis zog sicherheitshalber für ein paar Tage ins Hotel.

„Der Absturz“ ist gänzlich dem namentlich nie genannten Bruder gewidmet. Als dieser 38-jährig stirbt, hat der Erzähler ihn seit neun Jahren nicht gesehen. Nun plagt ihn – vor allem wegen der gemeinsamen Mutter – das Gewissen, obwohl er den Bruder, einen hoffnungslosen Alkoholiker, nie geliebt hatte. Er ruft dessen Ex-Freundinnen durch, stellt ihnen und sich Fragen. Warum etwa schien der Bruder Schwule noch aggressiver zu hassen, als das soziale Umfeld es ohnehin nahelegte?

Weiterlesen in der Buchkultur 222

In Autor Tags Buchkultur, Rezension, Frankreich

FAZIT – KULTUR VOM TAGE – Live-Kritik aus dem Schauspielhaus Wien auf Deutschlandfunk Kultur

October 12, 2025 Martin Pesl

© Marcella Ruiz Cruz

Auftrag

Kritik der Premiere „Die Verhandlung der Träume“ im Gespräch mit Charlotte Oelschlegel

Auftraggeber

Deutschlandfunk Kultur

Projektinfo

Wem kann man im Exil vertrauen? Der Dolmetscher Caliban wird ans Gericht gerufen. Er soll zwischen Terra B. und der Richterin Mira übersetzen. Doch seine Anwesenheit ist überflüssig – die Klägerin, die gegen ihren abgelehnten Asylantrag vorgeht, versteht alles. Als Caliban in ihr auch noch die Videospielfigur Terra Branford erkennt, wird die Verhandlung immer absurder. Ist sie aus Calibans Kindheitserinnerung in die Gegenwart herüber gewandert oder sitzt da die aus Afghanistan geflüchtete Terra B. vor ihnen? Vielleicht ja auch beides gleichzeitig.
 
Außerhalb des Gerichts begeben sich Caliban und Mira in Therapie. Sie lernen über das zu sprechen, wofür sie bisher keine Worte hatten: Wie ist ein Neuanfang in der Krise möglich? Wie spricht man über eine Krankheit, die alle in Angst versetzt? Wie übersetzt man Träume?  
 
Zwischen Trauer und Humor erzählt Mehdi Moradpour in seinem Stück Die Verhandlung der Träume von Menschen, anstatt über sie zu urteilen. Die Geschichte einer Frau, die sich vor Gericht gegen ihre Abschiebung wehrt, wird zum Stresstest für eine Gesellschaft, die bestimmt, wem Gehör geschenkt wird – und wem nicht.
 
Marie Bues, Mitglied der Künstlerischen Leitung am Schauspielhaus, eröffnet mit dieser Uraufführung die neue Spielzeit.

Fazit – Kultur vom Tage
Moderation: Charlotte Oelschlegel
Freitag, 17. Oktober 2025, 23:05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur

In Sprecher Tags Theater, Kritik, Deutschlandfunk Kultur, Wien

DER GAST IST NICHT ZUM HERZEIGEN – Nachtkritik aus dem Theater am Werk

October 11, 2025 Martin Pesl

© Matthias Heschl

Nazis auf der Rattenlinie nach dem Zweiten Weltkrieg nimmt sich Miriam Unterthiner in ihrem Stück "Blutbrot" vor. Mit gelenkiger Sprachvirtuosität. Die Autorin ist so etwas wie die Newcomerin der Stunde und ein guter Grund für Regisseur Tomas Schweigen, nach Wien zurückzukehren.

1. Oktober 2025. Bei Miriam Unterthiner ist viel los dieses Jahr. Sie ist "Nachwuchsautorin", wie sie sich selbstironisch in ihrem Text "Blutbrot" bezeichnet, "denn da wächst ja noch was in diesem Theater, also ich". Tatsächlich ist der Name der 1994 geborenen Südtirolerin allüberall zu lesen: In Innsbruck lief bereits vergangene Spielzeit ihr Stück "Va†erzunge". Mit dem Stückentwurf "Mundtot" gewann sie das Hans-Gratzer-Stipendium 2025, es wird im kommenden Januar am Wiener Schauspielhaus uraufgeführt. Für "Blutbrot" wiederum bekam Unterthiner diese Woche den Kleist-Förderpreis für neue Dramatik überreicht, zudem steht die im Februar erschienene Buchausgabe als eines der Debüts des Jahres auf der Shortlist beim Österreichischen Buchpreis.

Wortspielverliebt

Mit Kim de l'Horizons "Blutbuch" hat das Blutbrotbuch übrigens nichts zu tun, die möglicherweise entstehende Verwirrung dürfte der Autorin aber gefallen, wortspielverliebt, wie sie sich in ihrem Text zeigt. Der behandelt eigentlich die Fluchthilfe vieler Südtiroler:innen für Nazis nach dem Zweiten Weltkrieg, eine der sogenannten "Rattenlinien". Vorher geht es aber in einer geradezu komischen Obsessivität ganz viel um Brot, mehr noch als es einst in Ferdinand Schmalzens "am beispiel der butter" um Butter ging. Ein Brief über das Leid der Menschen im Erzgebirge 1932 käme wohl kaum im Stück vor, wäre der Verfasser nicht Kafkas Nachlassverwalter gewesen – der Mann namens Max Brod.

Weiterlesen …

In Autor Tags Theater, Kritik, Nachtkritik, Wien, Österreich, Italien

OHNE KÜNSTLERISCHES ZIEL – Kritik aus dem Salzburger Landestheater im Freitag 41/25

October 8, 2025 Martin Pesl

© Tobias Witzgall

Amir Tibon erzählt in „Die Tore von Gaza“ vom 7. Oktober. Wie funktioniert so ein Text auf der Bühne?

Vorab eine Buchempfehlung: Auf gut 400 Seiten schildert Amir Tibon in Die Tore von Gaza den Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 aus eigenem Erleben. Der 1989 geborene Journalist wohnte mit seiner Frau und zwei kleinen Töchtern damals im Kibbuz Nahal Oz unweit der Grenze zum Gazastreifen. Um 6.29 Uhr erwachten die Eltern zu ersten Geräuschen der Invasion und zogen sich zu ihren noch schlafenden Kindern in den Schutzraum ihres Hauses zurück. Die packende Schilderung dieses schrecklichen Tages und seiner Folgen ergänzt Tibon um einen historischen Abriss des Konflikts in der Region, dessen Wurzeln in die Zeit vor der Gründung des Staates Israel zurückgehen. Seine Perspektive ist unweigerlich die eines Israelis und linken Zionisten, zudem eines Zeitzeugen, der mehr oder weniger zufällig den Terror überlebte. Doch der Text ist frei von Hass und Vorurteilen. Gezielt hat er ihn nicht auf seiner Muttersprache He­bräisch, sondern auf Englisch verfasst – für die Welt, wie er bei einer Veranstaltung des Salzburger Landestheaters erklärte.

Anlass für das Gespräch war die Uraufführung der Bühnenversion von Die Tore von Gaza durch den neuen Schauspieldirektor des Landestheaters, Nuran David Calis. Ihm war es so wichtig, als erste Regiearbeit im Amt diesen schon im Herbst 2024 erschienenen Text zu inszenieren, dass er dafür eine besondere Spielstätte in Anspruch nahm: die Bühne 24, auch bekannt als das traditionsreiche Salzburger Marionettentheater.

Die Frage nach der Eignung eines erzählenden Sachbuchs für die Bühne blieb für Calis dabei augenscheinlich im Hintergrund. Seine Inszenierung zeigt auffällig großen Respekt vor dem Ausgangsmaterial, was Text, Form und Aufbau betrifft. Innerhalb des Ensembles wurden zwar Figuren zugeschrieben – Aaron Röll verkörpert etwa Amir Tibon, Larissa Enzi seine Frau Miri –, aber die Narration zitiert unverändert aus dem Buch und bleibt somit in der Ich-Perspektive des Autors. Gleiches gilt für Britta Bayer und Georg Clementi in den Rollen von Tibons Eltern, die nach kurzem Austausch von Textnachrichten von Tel Aviv aus in die Gefahrenzone aufbrachen: „Mein Vater“, sagt Clementi dann eben über sich.

Weiterlesen im Freitag 41/25

In Autor Tags der Freitag, Kritik, Theater, Salzburg, Krieg
← Newer Posts Older Posts →

FILTER

Filtern nach Kategorie: Blog
Filtern nach Kategorie:
Filtern nach Kategorie: Übersetzer
Filtern nach Kategorie: Sprecher
Filtern nach Kategorie: Lektor
RSS Feed des Blogs abonnieren

Tags

  • Theater
  • Kritik
  • Falter
  • Wien
  • Festival
  • Nachtkritik
  • Buchkultur
  • Burgtheater
  • Wiener Festwochen
  • Interview
  • Performance
  • Deutschlandfunk Kultur
  • Rezension
  • Tanz
  • Buch
 


℗ © 2005–2016 Martin Thomas Pesl